Sonntag, 17. Mai 2009

Abschiedsbrief an "Chefredakteur" Armin Maus

An den "Chefredakteur" Armin Maus


... wir dachten eigentlich, dass der Gipfel der abgrundtiefen Dummheit, Intoleranz und Ignoranz schon erreicht war, doch in dem als Tageszeitung verkleideten Witzblatt namens Fränkischer Tag, Bamberg haben Sie in der letzten Woche erneut eindrucksvoll bewiesen, dass das journalistische Jammertal im Verlag unter Ihrer Leitung noch lange nicht überwunden zu sein scheint.

Das Objekt Ihrer permanenten Zensur - die Hexenverfolgung im Erzbistum Bamberg im 17ten Jahrhundert. Da hat sich ja in der Sache nichts geändert.

Diesmal gibt es seit Dienstag nacht dummerweise 7500 Zeugen, die aus der "Berichterstattung" im FT, Bamberg nur einen Schluss ziehen können: was in Bamberg, weder Sie noch die politisch Verantwortlichen an Informationen über das schlimmste Kapitel der lokalen Stadtgeschichte unterdrücken, wird von Campino zur ersten Gänsehaut erzeugenden politischen Botschaft des Abends benutzt.

Das ist die Message eines engagierten Rockstars, der genau weiß, an welchem Ort er sich befindet - in einer Stadt, in der in einmaligem Stil unschuldige Menschen systematisch gefoltert, gebrochen und verbrannt wurden.

Allein die deutlich vernehmbare Reaktion des meist jugendlichen Publikums bewies, dass kaum ein Konzertbesucher etwas von dieser blutigen Epoche wußte.

Sie belügen somit eindeutig zum wiederholten Male Ihrer zahlende Leserschaft.

Doch die lässt sich nicht mehr lange betrügen. Denn gerade die Jugend bezieht Ihre Informationen in erster Linie aus den elektronischen Medien und schon in wenigen Jahren wird das klassische Modell von gedruckten Tageszeitungen sowieso Geschichte sein.

Die gute Nachricht:

Von September 2009 bis Mai 2010 plant das Historische Museum der Pfalz Speyer derzeit ein neues Ausstellungsprojekt, das den Titel "Hexen - Mythos und Wirklichkeit“ trägt.

Vorgesehen ist, das kulturhistorische Phänomen „Hexe“ auf einer rund 2.000 m² großen Ausstellungsfläche im Spannungsfeld zwischen Imagination und Realität zu thematisieren.

Das Historische Museum der Pfalz ist eines der großen Museen in Deutschland. Seit vielen Jahren gehört es mit jährlich bis zu 500.000 Besuchern zu den führenden Museen im südwestdeutschen Raum.
In den letzten Jahren hat sich das Museum durch attraktive Ausstellungen einen Spitzenplatz in der deutschen Museumslandschaft erarbeitet. („Attila und die Hunnen“ (2007/08), „Die Samurai“ (2008) oder aktuell „Die Wikinger“ (2008/9))
Hoher wissenschaftlicher Anspruch und besucherorientierte Ausstellungskonzepte kennzeichnen diese erfolgreiche Arbeit.
Dadurch wird das Phänomen der Hexenverfolgung erstmals in Deutschland umfangreich dokumentiert und mit den medialen Produktionen im Umfeld dieser Ausstellung wird das Thema somit erstmals eine übergreifende Resonanz generieren und die Geschichte der Stadt Bamberg bekommt in dieser Ausstellung eine zentrale Rolle, denn das Museum hat mich schließlich angeschrieben ...

Das wäre doch ein weiterer Anlass, um Ihre Unfähigkeit zu wahrer historischer Reflexion, durch weitere Zensurmassnahmen zu untermauern, oder?

Im Klartext: Ihr von Oberbürgermeister Andreas Starke übermittelter Versuch, mich von meinem Vorhaben abzubringen ist gescheitert und Sie sind für mich per se kein akzeptabler Gesprächspartner mehr.

Sie haben noch nicht einmal die Spitze des Eisbergs gesehen ... und inwieweit Sie auch in Zukunft auf die Integrität Ihrer Redaktion, bzw. der Redaktions-Systeme vertrauen können, wird mit jedem Ihrer Mausklicks fraglicher ...

Da Ihre traurige Initiative mit der Anzeige bei der Polizei offensichtlich weder bei der Staatsanwaltschaft Bamberg, noch bei Google Erfolg hatte, wird sich die Geschäftsleitung des Verlags hoffentlich nicht mehr lange mit Ihrem Versagen abfinden.

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An die Verlagsleitung des FRÄNKISCHEN TAG, Bamberg: Sobald Sie einen Chefredakteur präsentieren, der der schwierigen Aufgabe der wirksamen Aufarbeitung der Inquisitionsgeschichte der Stadt wirklich gewachsen ist, könnten wir gerne wieder in einen konstruktiven Dialog eintreten.


Hölgen Gölgen

Ralph J. Kloos


Das Video zum Konzert in Bamberg am 12. Mai 2009 finden sie hier:

http://www.youtube.com/watch?v=TYKhx0ZgqKU

Montag, 9. März 2009

Sie werden zensiert!




Am 8.ten und 9-ten November 2008 fand in Bamberg eine "Interdisziplinäre Tagung zum Thema Zensur" statt, die von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg veranstaltet wurde.

Das war die Theorie, denn nur wenige Tage zuvor wurde in Bamberg eine Form der Zensur praktiziert, die sich, beim besten Willen nur schwer erklären lässt: obwohl im Erzbistum Bamberg eine weltweit einmalige Mordserie der katholischen Inquisition stattgefunden hat, wurde der Versuch, dieses Thema erstmals ansatzweise aufzuklären, gleich mehrfach zensiert.

Als Außenstehender muss man sich fragen, an was es wohl liegen mag, daß eine Stadt, die bereits 1993 zum anerkannten Weltkulturerbe der UNESCO erklärt wurde, sich dermaßen schwer tut, selbst 380 Jahre nach diesen Vorfällen endlich mit der ungeschminkten Wahrheit ans Licht der Öffentlichkeit zu treten.

Ein Großteil der Verantwortung gebührt mit Sicherheit der einzigen Tageszeitung der Region - dem "Fränkischen Tag Bamberg", dessen Redaktion schon bei verschiedenen Anlässen auffällig einseitig oder gar nicht über unliebsame Projekte und Entwicklungen berichtet hat.

Deshalb haben wir dieses "offenee Blog" eingerichtet: jeder Bürger kann ab sofort - vollkommen anonym - seine Posts auf diesem Blog verfassen - so lange sich diese mit den Unregelmäßigkeiten der Berichterstattung des FT, Bamberg und seiner assoziierten Website: www.infranken.de befassen.

Das Leserbriefe, die sich kontrovers mit verschiedenen Themen der Stadtpolitik befassen, direkt in der Papierkorb der Redaktion wandern, haben schon mehrere engagierte Leserbriefschreiber feststellen müssen ...

Wehren Sie sich!

Legen Sie los und machen Sie hier Ihrem Ärger Luft, oder kommentieren Sie die zukünftigen Einträge oder verteilen Sie wenigstens den Link zu diesem Post - alles ist besser, als sich jeden Morgen beim Lesen dieser "Tageszeitung" zu fragen, inwieweit man sich für sein Geld wieder einmal "für Blöde verkaufen lassen musste...

Wie können Sie sich sonst noch gegen die Informationsmanipulation "Ihrer Tageszeitung" wehren:

1. Sie bestellen den FT einfach ab.

2. Sie schreiben einen weiteren Leserbrief zu diesem Thema und werden sehen, dass dieser Nicht abgedruckt wird.

3. Sie rufen direkt bei der Redaktion an und beschweren sich persönlich über die Zensur.

4. Sie klicken auf den folgenden Link (http://www.presserat.info/301.0.html ) und füllen das On-Line-Formular des deutschen Presserats aus.

All diese Maßnahmen und dieser Blog machen in Wirklichkeit nur dann Sinn, wenn die Bevölkerung auch von der Zensur informiert wird, was sich angesichts der Monopolstellung des "Fränkischen Tag, Bamberg" als ziemlich schwierig erweisen könnte.

Andererseits sind wir der festen Überzeugung, dass sich die längst überfällige Aufarbeitung der verleugneten Stadtgeschichte gar nicht mehr verhindern lässt, denn spätestens mit der zugesagten Errichtung des geplanten Mahnmals für die Opfer der Hexenverbrennung in Bamberg im Jahr 2011 wird sich ja zeigen, ob der FT dann auch dieses Mahnmal zensieren wird ... und ob sich die Bamberger Bevölkerung auch weiterhin zensieren lässt - denn zur Zensur gehören bekanntlich immer 2 Seiten: Eine die zensiert -- und eine, die sich das gefallen lässt.

Damit hinterher niemand behaupten kann, "mal wieder nix davon gewusst zu haben...." - genau deshalb sollten Sie den Link zu diesem Blog möglichst an alle Ihrer Kontakte weiterleiten.

Und wer nicht für eine lückenlose Aufklärung ist - der ist eben dagegen.


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Ralph J. Kloos